Die Britisch Kurzhaar ist für eine Rassekatze eine ziemlich robuste Katze. Dennoch gibt es Erkrankungen, die gehäuft auftreten. Diese sind:
HCM = hypertrophe Kardiomyopathie – eine Herzerkrankung, welche den Herzmuskel betrifft. Wenn dieser dadurch nicht mehr richtig arbeitet, dass der Muskel verdickt ist, stellt der Tierarzt die Diagnose HCM fest. Dadurch, dass der Blutkreislauf gestört ist, stirbt das Kätzchen irgendwann an Herzversagen. Ein Herzultraschall sollte unbedingt nur von einem zertifizierten Kardiologen gemacht werden, jemand, der nichts anders als das macht. Ein richtiges Ergebnis ist hier verdammt wichtig. Das ist kein Standardding, was jeder mal so „drauf“ hat. HCM ist nicht heilbar und muss das restliche Leben lang medikamentös behandelt werden. Verantwortungsvolle Züchter verpaaren ausschließlich aus HCM freien Linien.
PKD = Polycystic Kidney Disease – eine Erkrankung der Nieren. Es entstehen erbbedingte Nierenzysten. Im Ultraschall sieht das aus wie kleine Bällchen / Blasen, welche in sich Flüssigkeiten haben. PKD kann man auch via Ultraschall feststellen und gleichzeitig mit der HCM Untersuchung durchführen. PKD zeigt erst Symptome, wenn die Katze bereits einige Jahre alt ist.
HD = Hüftgelenksdysplasie + PL = Patellaluxation – HD (Häufigkeit lt. Angaben der Literatur bei 6 – 30%) tritt oft bei schweren Katzenrassen auf. Leider kann man durch das Untersuchen der Elterntiere eine HD nicht ausschließen. Das heißt, die Kitten können dennoch eine HD erhalten, auch wenn beide Eltern negativ sind. Dennoch denke ich, dass es wahrscheinlicher ist, dass bei gesunden Linien eine HD geringer Auftritt. Dasselbe betrifft die PL. Wobei auch anzumerken ist, dass die PL auch durch ein Trauma erworben werden kann. Wenn eine Katze ein Problem mit ihren Kniescheiben hat (d.h. das Knie luxiert – die Kniescheibe „springt raus“), dann kann man das mitunter daran erkennen, dass sie „lahm“ wird und sich weigert zu springen. Es sind jedoch keine tödlichen Erkrankungen, sondern es lässt sich durch eine Fermurkopf-Operation die HD gut in den Griff bekommen und durch eine Operation der Kniescheiben auch die Luxation. Das ist eine einmalige Sache, welche keiner Folgeoperationen Bedarf, möglicherweise jedoch aber eine Physiotherapie.
Ich kann es leider nur immer wieder vorbeten, genau wegen solcher Dinge, die man trotz aller Sorgfalt nicht ausschließen kann, ist eine Operationskostenschutzversicherung ausdrücklich zu empfehlen.
Bis ein Kitten ausgewachsen ist – bei BKHs 2 Jahre – könnte man eine eindeutige Diagnose nicht stellen, ob eine PL oder HD tatsächlich vorliegt. Da das Kätzchen noch wächst, kann man über die eindeutige Stellung (bei HD Knorpel noch nicht ausgewachsen, bei PL die „lockereren Knie“ können sich noch verfestigen, wenn die Muskeln ausgewachsen sind) keine eindeutige Aussage treffen. Daher wäre auch eine Operation (insofern das Kätzchen nicht leidet) vorher nicht in Betracht zu ziehen und eine PL 1 ohnehin nicht zu operieren.
Aber um nicht eines Tages unerwartet von den Kosten der Diagnose getroffen zu werden (eine PL Operation kostet aktuell etwa 550 Euro pro Knie), sollte man die paar Euro im Monat in eine OP-Kostenschutzversicherung investieren. Es gibt verschiedene Versicherungen, man muss für sich selbst entscheiden, was für einen am besten ist. Aber bei Versicherungen schon ab 5,90 Euro im Monat sollte man wirklich nicht überlegen. Ein Haustier zu haben heißt, Verantwortung zu übernehmen und da darf es an den paar Euro nicht scheitern.
Nicht für alles kann man den Züchter verantwortlich machen, etwas Eigeninitiative und Verantwortung muss man sich anheften können, wenn man sich entscheidet, ein Haustier bei sich in der Familie aufzunehmen. Ebenso liegt es in der eigenen Verantwortung, auch Preise / Leistung + Qualität zu vergleichen. Nur weil beim Tierarzt „mal was günstig“ war, ist das nicht immer so. Da gab es leider schon öfter einen Schrecken, deswegen zieht bitte in Eigenregie Vergleiche. Sich nachher darüber zu beschweren, davon hat man selbst und der Tierarzt auch nichts. Bitte erkundigt Euch nach Gesamtkosten, gerade beim Tierarzt wird alles in Miniteilbereichen aufgeschlüsselt, da kann man schon den Überblick verlieren.